Liebe Freunde und Förderer der Feuerwehr, liebe Kameradinnen und Kameraden,
unser diesjähriger Weihnachtsgruß an Euch alle geht ohne Bild und ohne Ton hinaus in die Welt, allein ein paar stille Gedanken senden wir an Euch. Nicht zu Ende gedachte Gedanken – aber Gedanken, die Euch zur Erinnerung und zum Weiterdenken ermutigen wollen.
Gedanken über ein Jahr, dass in so vielerlei Hinsicht denkwürdig ist. Dieses Jahr, dass uns so viel über uns erzählt hat wie lange kein anderes Jahr zuvor. Dieses Jahr, dass unser aller Leben aus der Bahn – oder in neue Bahnen geworfen hat.
Und allem zum Trotz – war es nicht doch auch ein gutes Jahr, wenn wir nur genau genug hinschauen?
Wie aus dem Nichts entstand in der ersten Corona-Welle ein Sturm an Solidarität. Da wurde sich um alte Leute gekümmert, für die Nachbarn eingekauft, im Netz gesungen und musiziert und jede Gelegenheit genutzt, anderen eine Freude zu machen.
Eine Welle der Solidarität flutete unsere Gesellschaft und viele zuvor ungesehene Menschen wurden sichtbar und die Bedeutung ihres Tuns für unsere Gesellschaft fand uneingeschränkte Anerkennung.
Dieses Jahr brachte uns in vielerlei Hinsicht zum Nachdenken. Was und wie wollen wir leben? Wie wollen wir arbeiten? Welchen Stellenwert haben „Dinge“ und was bedeuten uns Menschen und Beziehungen? Es waren wichtige Fragen, die nun einmal den Raum fanden, den sie benötigen.
Wie kommunizieren wir miteinander und haben wir eine gute Diskussionskultur? Welchen Stellenwert hat Politik, hat Wissenschaft, hat ein öffentlicher Diskurs? Wo stehen wir mit unseren Meinungen und wie tolerant sind wir tatsächlich, wenn es darauf ankommt?
Es gab viele Fragen an Einen jeden, denen man nicht – oder weniger ausweichen, die man nicht oder weniger verdrängen konnte als in „normalen“ Jahren.
Was bedeutet eigentlich Solidarität? Füreinander Da-Sein? Was sind Hingabe und Aufopferung und erkennen wir das eigentlich noch, wenn es uns umgibt? Wer sind diese Menschen, die schon immer ein Leben im Dienste anderer führen und was ist Ihr Antrieb?
Es sind so viele Fragen, die uns dieses Jahr gestellt hat und ebenso viele Herausforderungen wurden an uns alle gestellt.
Nicht alle Fragen sind beantwortet, nicht alle Aufgaben bewältigt.
Aber dieses Jahr hat uns allen etwas ganz klar gezeigt:
Nichts ist selbstverständlich an unserem Wohlstand, an der Art wie wir leben, nichts ist sicher, wenn es hart auf hart kommt.
Nichts – außer dies:
Menschen sind füreinander da, wenn es nötig ist. Menschen kümmern sich umeinander oder versuchen es zumindest. Krisen bringen uns aufeinander zu, zeigen uns, was wirklich wichtig ist und worauf man sich wirklich verlassen kann.
Wir bedanken uns bei einem jeden von Euch allen. Für das Füreinander da sein. Für Euer stetes Engagement und Eure Hilfsbereitschaft. Für die freundschaftlichen Worte untereinander und dafür, dass wir uns immer auf Euch verlassen können.
Liebe Kameradinnen und Kameraden in allen Blaulichtorganisationen:
Wenn es brennt – seid Ihr da – im übertragenen Sinne genau so wie im echten Brandfall.
Lieben Dank, ein frohes Weihnachtsfest und auf ein weiteres, gesundes, solidarisches Jahr.
Euer Kreisfeuerwehrverband Eifelkreis Bitburg-Prüm